
Der Bauherr hat den ersten Sparrennagel (200 mm) ins Holz des ersten Sparrens selbst einzuschlagen. Dabei werden die Schläge gezählt. Für jeden Schlag muss der Bauherr eine Maß Bier für jeden Handwerker zahlen, wobei auch die Schläge der krumm geschlagenen Nägel zählen. Wie unser Kollege berichtet, sind es oft mehr Schläge als man Bier vertragen kann. Der zweite Brauch trägt meistens zum Amüsement aller Richtfestgäste bei. Und zwar muss der Richtbaum oder der Richtkranz von der Frau des Bauherrn an den First genagelt werden. Dabei erlebt man dann die tollsten Dinge, denn nicht jede Frau hat den Mut dazu, in die luftige Höhe zu steigen. So ziehe denn erneut hinaus munteres Spruchbüchlein und sei Freund und Helfer beim zünftigen Richtfest! Zimmerleute sollen leben – und die Maurer auch daneben –, die da bauen Kirch und Haus, steckt der Kranz erst auf der Spitze, schwenken wir den Hut, die Mütze, halten einen frohen Schmaus!

29 Euro
ISBN 978-3-87104-235-5
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