Zwei Zimmerer stehen in einem  im Korb eines Scherenliftes über einem Dach, das gerade montiert wird.
Die Zimmerei Feuerbach aus Berlin konzentriert sich auf die Montage von Holztragkonstruktionen und vorgefertigten Wandelementen. (Quelle: Boris Oberwalleney)

Technik 2025-02-03T08:31:35.051Z Auf Montage konzentriert

Die Zimmerei Feuerbach aus Berlin beschloss vor einigen Jahren, sich auf die Montage von Holzbauelementen zu spezialisieren. Der Zimmermann hat sich mit Boris Oberwalleney, einem der beiden Geschäftsführer, darüber unterhalten, wie es zu dieser Entscheidung kam und was die betriebliche Ausrichtung für das Unternehmen bedeutet.

Der Zimmermann: Seit wann gibt es die Zimmerei Feuerbach, seit wann sind Sie dabei, wie hat sich die Arbeit verändert?

Boris Oberwalleney: Die Zimmerei Feuerbach GmbH entstand 2015, gegründet von Ulle Feuerbach, dem Namensgeber des Unternehmens. Anfangs lag der Schwerpunkt auf klassischen Holzbauarbeiten, insbesondere im Bereich der Sanierung. Im Lauf der Zeit erweiterte sich das Spektrum um Aufstockungen bestehender Gebäude aus den 60er- und 70er-Jahren, wobei zunehmend vorgefertigte Elementbauteile zum Einsatz kamen. Für mich, der aus der traditionellen Zimmerei stammt, war der rasche Wandel in der Branche deutlich spürbar. Der Trend ging verstärkt in Richtung Innovation und Nachhaltigkeit bei der Schaffung von Wohnräumen. Ich sah darin eine Gelegenheit, sowohl für unser Unternehmen als auch persönlich, an dieser spannenden Entwicklung teilzunehmen.

Porträtfoto von Boris Oberwalleney
Boris Oberwalleney stammt aus Köln und begann seine Zimmererlaufbahn mit einer Schreinerausbildung. Er arbeitete in verschiedenen Zimmereien rund um Köln und war vor allem an der Restaurierung von Fachwerkhäusern und Kirchen beteiligt. 2002 wurde er Meister im Zimmererhandwerk. Ab 2003 führte er seine eigene kleine Zimmerei. Zurzeit ist er einer der zwei Geschäftsführer der Zimmerei Feuerbach GmbH in Berlin. (Quelle: Boris Oberwalleney)

Wann haben Sie sich dazu entschieden, vor allem als Montagebetrieb von Gebäuden aus vorgefertigten Holzbauelementen tätig zu sein?

Anfang 2019 ergab sich für uns eine entscheidende Wende. Ein Schweizer Holzbauunternehmen bat uns, die Richtarbeiten für ein temporäres Gebäude im Berliner Park am Gleisdreieck zu übernehmen. Nach der erfolgreichen Fertigstellung dieses Projekts stand für uns fest, dass wir uns zukünftig verstärkt auf die Montage von Holztragkonstruktionen und vorgefertigten Wandelementen konzentrieren wollten. Damit nahmen wir Abschied von unserem traditionellen Schwerpunkt, der auf Decken- und Balkensanierungen in Berliner Altbauten lag.

Warum kam es dazu?

Nicht ganz unschuldig sind die regelmäßigen Besuche von Fachmessen und -veranstaltungen wie der Dach+Holz International, der BAU oder verschiedener Holzbauforen. Dort treten wir in den direkten Austausch mit Herstellern von Holzbauelementen, die aufgrund unserer Expertise häufig Projekte zur Umsetzung bei uns anfragen.

Montieren Sie Holzrahmenbauelemente, Brettsperrholzelemente oder beides?

Wir montieren sowohl Holzrahmenbau- als auch Brettsperrholzelemente. Zusätzlich verwenden wir kombinierte Materialien, zum Beispiel Holz-Beton-Verbundsysteme oder CLT (Cross Laminated Timber) für Decken und Wände. Diese Vielfalt an Baumaterialien erlaubt es uns, flexibel auf die Bedürfnisse moderner Holzbauvorhaben einzugehen und sie umfassend und fachgerecht zu realisieren.

Woher beziehen Sie die Elemente?

In den meisten Fällen beziehen wir Wand- und Deckenelemente direkt von spezialisierten Herstellern, die uns die vorgefertigten Teile zur Montage anliefern.

Blick auf eine Holzbaubaustelle, bei der die Wand- und Deckenelemente montiert werden.
In den meisten Fällen bezieht das Unternehmen Wand- und Deckenelemente direkt von spezialisierten Herstellern, die die vorgefertigten Teile zur Montage anliefern. (Quelle: Boris Oberwalleney)

Sind Sie als Subunternehmer für die Unternehmen, die vorfertigen, tätig, bestellen Sie als Auftragnehmer die Elemente bei einem Vorfertigungsbetrieb, oder wie ist das Verhältnis?

Oftmals ist der Hersteller der vorgefertigten Elemente auch der Generalunternehmer für das gesamte Bauprojekt. Das bedeutet, er ist nicht nur für die Fertigung der Gebäudehülle, sondern auch für andere Gewerke, zum Beispiel die Dachdeckerei, verantwortlich. In solchen Fällen übernehmen wir ausschließlich die Montagearbeiten.
Wir schließen normalerweise einen detaillierten Werkvertrag als Nachunternehmer ab. Dieser Vertrag regelt genau, welche Montage- und Richtarbeiten wir durchführen. Vor Vertragsabschluss klären wir alle wichtigen Details, die für die Kalkulation des Angebotspreises nötig sind. Es kann vorkommen, dass das Leistungsverzeichnis nicht alle erforderlichen Arbeiten abdeckt. In diesem Fall ist eine Anpassung notwendig. Manchmal schlagen wir nach einer genauen Prüfung der Planungsunterlagen auch wesentliche Änderungen in der Bauweise oder der Montagetechnik vor, um die Ausführung auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Solche Anpassungen können sich positiv auf die Kosten auswirken. Zur Vorbereitung auf ein mögliches Projekt sende ich in der Regel einen Fragenkatalog an den potenziellen Auftraggeber, um alle nötigen Informationen im Vorfeld zu klären (Anmerkung der Redaktion: siehe Infokasten).

Wir schließen normalerweise einen detaillierten Werkvertrag als Nachunternehmer ab.

Boris Oberwalleney

Wie hoch ist der Vorfertigungsgrad, was machen Sie noch auf der Baustelle?

Der Vorfertigungsgrad vieler Bauprojekte ist beachtlich hoch. In der Regel sind bereits wesentliche Komponenten wie die Innenseitenbeplankung und der Fenstereinbau ab Werk vormontiert. Zudem sind Fräsungen für später zu installierende Befestigungsmittel vorbereitet, um eine reibungslose Endmontage zu gewährleisten. Ebenfalls integraler Bestandteil der vorgefertigten Wandelemente sind Durchdringungen und die Verlegung elektrischer Leitungen, was den Installationsaufwand vor Ort erheblich reduziert. Für die Gewährleistung einer luftdichten Gebäudehülle sind auch die notwendigen Folienanschlüsse bereits in die Elemente integriert. Trotz des hohen Vorfertigungsgrads bleiben gewisse Arbeiten wie die endgültige Montage und die Fertigstellung der Anschlüsse für die Ausführung auf der Baustelle bestehen. 

Blick aus der Vogelperspektive auf eine Holzbaustelle, bei der die Deckenelemente verlegt werden.
Die Zimmerei übernimmt viele Großprojekte wie hier eine Schule. (Quelle: Boris Oberwalleney)

Wer übernimmt die Bauleitung, Ihr Unternehmen oder das Unternehmen, das vorfertigt?

Die Bauleitung obliegt meist dem Auftraggeber, was den Ablauf auf der Baustelle erleichtert. Es ist wichtig, dass jemand vor Ort die Fäden in der Hand hält. Wir als ausführendes Unternehmen stehen in engem Kontakt mit der Bauleitung und tauschen uns bei Fragen mit den Beteiligten aus der Holzbauplanung aus. Bei Bauprojekten, besonders wenn es um vorgefertigte Elemente und deren Anschlüsse zum Beispiel an angrenzende Bauteile geht, kommen oft Fragen zu speziellen Details auf, die im Vorfeld nicht bedacht oder geklärt wurden.

Montieren Sie nur beidseitig geschlossene Elemente oder auch einseitig geschlossene, die Sie auf der Baustelle mit Dämmung füllen und dann schließen?

In unserer Praxis montieren wir ausschließlich Wandelemente, die bereits werkseitig mit Dämmmaterial versehen sind und über das für beidseitig bekleidete oder beplankte Holztafelelemente erforderliche Ü-Zeichen verfügen. Die vorinstallierte Dämmung erfüllt alle spezifischen Anforderungen an Wärmedämmung und Brandschutz, die für das jeweilige Bauprojekt erforderlich sind. Zulieferer oder Hersteller dieser Holztafelelemente müssen für das erforderliche Ü-Zeichen über ein Übereinstimmungszertifikat einer anerkannten Zertifizierungsstelle verfügen. Oft sind sie darüber hinaus freiwillig zertifiziert, beispielsweise mit dem RAL-Gütezeichen. Diese freiwilligen zusätzlichen Zertifizierungen stellen sicher, dass die Holztafelelemente unter noch strengeren Qualitätskontrollen hergestellt werden und den hohen Ansprüchen in technischer und statischer Hinsicht gerecht werden.

Das RAL-GZ 422 „Holzhausbau“ gilt auch für die Montage. Ist Ihr Unternehmen RAL-zertifiziert?

Obwohl ein solches Gütezeichen Vorteile in puncto Qualitätssicherung und Vertrauensbildung bieten kann, hat es unter den ausführenden Montagebetrieben nicht weitreichend Anklang gefunden. Ein Grund dafür könnten die Kosten und die Anforderungen an eine externe Überwachung sein. Während die Hersteller der Holztafelelemente einer solchen Überwachung bereits aufgrund des Ü-Zeichens unterliegen, überlegen Montagebetriebe wie wir, ob die Investition in ein Gütezeichen und die damit verbundene Verpflichtung, ausschließlich zertifizierte Elemente zu montieren, sinnvoll für unser Geschäft ist. Es gibt abgesehen davon ja auch umfassende Regelungen aus den sonstigen Normen und Richtlinien, deren Befolgung die Erlangung von Qualitäten sicherstellt.

Erhalten Sie vom Unternehmen, das vorfertigt, auch die Montageplanung, oder machen Sie diese selbst? Und wenn Letzteres zutrifft, welche Informationen werden Ihnen dafür zur Verfügung gestellt?

Die Werk- und Montageplanung für unsere Bauprojekte erhalten wir üblicherweise vom Auftraggeber oder vom Zulieferer der vorgefertigten Elemente. Eine frühzeitige Bereitstellung der Planung ermöglicht es uns, bereits in der Anfangsphase eventuelle Anpassungen vorzuschlagen, die die Montage auf der Baustelle erleichtern könnten. Die Abstimmung der Montagereihenfolge erfolgt ebenfalls in enger Zusammenarbeit mit uns, um einen effizienten Bauablauf zu gewährleisten.
In der Bauausführung setzen wir zunehmend auf digitale Lösungen. Die Montageplanungen und detaillierten Montageanweisungen werden oft auf digitalen Plattformen bereitgestellt, die auch mobil auf der Baustelle zugänglich sind. Diese digitale Verfügbarkeit der Pläne erleichtert die Arbeit erheblich, da alle notwendigen Informationen jederzeit abrufbar sind. Neben den traditionellen Papierplänen sind unsere Teams daher auch mit Tablets ausgestattet, auf denen sie die digitalen Pläne einsehen können. Dieser Zugang zu digitalen Ressourcen verbessert die Effizienz und Flexibilität unserer Montageprozesse auf der Baustelle deutlich.

Die Montageplanungen und detaillierten Montageanweisungen werden oft auf digitalen Plattformen bereitgestellt, die auch mobil auf der Baustelle zugänglich sind.

Boris Oberwalleney

Welche Informationen benötigen Sie darüber hinaus?

Neben der grundlegenden Werk- und Montageplanung benötigen wir oft zusätzliche Details, zum Beispiel zum Anschluss der Schwellen oder Wände an die Bodenplatte. Wichtig sind Informationen darüber, wie Vorleistungen, beispielsweise das Abkleben der Bodenplatte als Abdichtung, umgesetzt wurden.
Ebenfalls entscheidend sind präzise vermessene Referenzpunkte auf der Baustelle. Dazu zählen festgelegte Bauachsen und Höhenangaben, die von einem Vermesser festgelegt werden. Diese dienen als unverzichtbare Orientierung für die exakte Positionierung und Montage der vorgefertigten Elemente, um sicherzustellen, dass das Bauwerk genau nach den Vorgaben errichtet wird. Da wir zum Einmessen schon seit Längerem digital mit einer Totalstation lasergestützt arbeiten, sind entsprechend aufgesetzte DWG-Daten unabdingbar. Die digitale Grundlage wird so direkt auf die Baustelle gebracht. Der Einsatz eines Stecksystems zur Montage – beispielsweise Hilti HCW oder Stexon ­– erlaubt es uns dann, vorgefertigte Wandelemente ohne Schwellen punktgenau zu setzen. Die so erreichte Qualität der Ausführung und die Geschwindigkeit der Montage verschaffen erhebliche Vorteile.

Wie schaut es aus mit der Gewährleistung je nach Ausbaugrad?

Die Gewährleistung für unsere Bauprojekte ist standardmäßig im Werkvertrag festgelegt, wobei wir uns in der Regel an die Vorgaben der VOB halten. Zusätzlich wird bei größeren Bauvorhaben oft eine detaillierte Dokumentation der eingesetzten Befestigungsmittel verlangt. Dies ist besonders wichtig für Elemente, die nach Fertigstellung des Bauwerks nicht mehr zugänglich oder sichtbar sind. Die Dokumentation stellt sicher, dass auch später noch nachvollzogen werden kann, ob zum Beispiel eine Verbindung oder Verankerung fachgerecht hergestellt worden ist. Im Werk vorgefertigte und beidseitig geschlossene Bauteile wie Außenwandelemente mit direkt eingebauten Fensterelementen werden im Verlauf der Fertigung fremdüberwacht, um sicherzustellen, dass die planerischen Vorgaben umgesetzt sind.

Was machen Sie, wenn falsch geliefert wurde?

Falschlieferungen sind in unserem Geschäft eine Seltenheit, doch niemand ist gegen Überraschungen gefeit. Ein denkwürdiges Beispiel war eine Lieferung, bei der die Reihenfolge der Elemente vertauscht wurde. Die für das Erdgeschoss bestimmten Teile befanden sich ganz unten im Lkw. Das führte dazu, dass wir alles entladen und anders als geplant vorgehen mussten, was natürlich zusätzlichen Zeitaufwand bedeutete. Glücklicherweise konnten wir die entstandenen Mehrkosten geltend machen. Solche Vorfälle zeigen, dass Flexibilität und ein gewisses Maß an Improvisationsvermögen unerlässlich sind, um die Herausforderungen des Montagealltags zu meistern.

Vorausgesetzt, es wird ein fehlerhaftes Element geliefert und der Fehler kann auf der Baustelle verbessert werden, machen Sie das, und was ist dann mit der Gewährleistung?

Wenn wir auf der Baustelle mit einem fehlerhaften oder beschädigten Element konfrontiert werden, ist das meist auf Transportschäden zurückzuführen, oder auf Schäden, die während der Bauarbeiten entstehen. In solchen Fällen stimmen wir uns mit dem Auftraggeber ab, um das weitere Vorgehen zu klären. Oftmals lassen sich diese Schäden direkt vor Ort beheben, sodass eine schnelle und effektive Lösung gefunden wird. In Bezug auf die Gewährleistung bedeutet das, dass diese spezifischen Reparaturen von unserer Gewährleistungsverpflichtung ausgenommen sind. Natürlich sind wir angehalten, den Auftraggeber über eventuelle Schäden und deren Auswirkungen zu informieren.

Die Elemente werden vermutlich immer direkt auf die Baustelle geliefert, oder müssen Sie sie auch zwischenlagern?

In der Regel wird just in time geliefert. Wenn es der Platz an der Baustelle zulässt, kann auch mal eine Lkw-Ladung vor Ort zwischengelagert werden. Ein Einlagern an einer anderen Stelle versuchen wir zu vermeiden, da jede Verladung wieder Risiken und Aufwand bedeutet.

Sie führen viele größere Bauvorhaben wie Schulen etc. aus. Ist die Größe Ihres Teams ausreichend für solche Bauvorhaben, oder tun Sie sich bei Bedarf mit anderen Holzbaubetrieben zusammen? 

Unser Team besteht aus rund 20 gelernten Zimmerleuten und Auszubildenden. Damit sind wir gut aufgestellt, um Projekte wie Schulen oder andere dieser Größenordnung zu realisieren. Für den Aufbau eines Holzgebäudes ist in der Regel eine Montagegruppe von sechs bis acht Personen ausreichend. Bei Bedarf, insbesondere für spezifische Nacharbeiten, kann der Personaleinsatz flexibel angepasst werden. Diese Arbeiten umfassen beispielsweise zusätzliche Abklebearbeiten oder die Vervollständigung von statischen Befestigungen der Gebäudehülle oder des Tragwerks. Somit ist es nicht notwendig, auf zusätzliches „externes Personal“ zurückzugreifen.

Wenn Sie nur montieren, bleibt ja deutlich weniger Wertschöpfung bei Ihnen. Tut das nicht weh?

Bisher haben wir uns hauptsächlich auf Montagearbeiten für Generalunternehmer und Partner konzentriert. Neuerdings erweitern wir jedoch unser Tätigkeitsfeld. Wir bringen uns jetzt bereits in der Planungsphase in Projekte ein, was unsere Möglichkeiten erweitert und direkt zu unserer Wertschöpfung beiträgt. Zudem stehen wir nun auch in direktem Kontakt mit Herstellern und agieren als Verbindung zum Endkunden. Beides erweitert unsere Wertschöpfung und eröffnet zusätzliche Optionen für unsere Arbeit. Trotzdem halten wir aber weiterhin beide Pferde im Rennen, wodurch wir flexibler planen können.

Führen Sie auch noch weitere Zimmereiarbeiten aus?

Prinzipiell führen wir alle dem Zimmererhandwerk zugeordneten Arbeiten aus, die von gewissem Umfang sind. Dazu gehören die Herstellung von Holzfassaden in unserer Halle im Umland von Berlin, serielle Sanierungen, Holz-Hybridbauten und reine Holzbauten. Einfamilienhausprojekte nehmen wir in der Regel nur an, wenn sie sich durch besondere Merkmale auszeichnen. Kleinere Bauvorhaben wie Carports, Terrassen und Vordächer gehören nicht mehr zu unserem Leistungsspektrum. Diese Art von Aufträgen bedeutet zu viel Koordination und rechnet sich somit für uns nicht.

Wie hoch ist die Fluktuation in Ihrem Unternehmen?

In unserem Zimmereibetrieb sind die meisten Mitarbeitenden in einem Alter zwischen Anfang und Ende 20. Deshalb haben wir natürlich eine gewisse Fluktuation. Als jemand, der mit 30 Berufsjahren am längsten in diesem Feld tätig ist, beobachte ich, wie junge Leute bei uns starten, ihre Ausbildung beenden, praktische Erfahrungen sammeln und dann manchmal neue Wege einschlagen wollen. Das kann ein Studium sein oder die Weiterbildung zum Meister.
Ich persönlich sehe das positiv und unterstütze unsere Leute dabei. Es ist ganz normal, dass sie sich weiterentwickeln wollen. Manche kommen zurück, um neben ihrem Studium bei uns zu arbeiten. Das zeigt uns, dass sie gerne Teil unseres Teams sind und wir eine gute Basis für ihre Entwicklung bieten.
Unsere Fluktuation ist also ein Spiegelbild davon, dass wir ein lebendiges Unternehmen sind, das seinen Mitarbeitenden Chancen bietet, zu wachsen und sich zu entwickeln. Das ist für uns wichtig und macht uns zu dem, was wir sind: eine Zimmerei, die nicht nur Holz verarbeitet, sondern auch Talente fördert.

Vielen Dank für das interessante Gespräch!

Fragenkatalog Richtarbeiten

Gut auf den Auftrag vorbereiten

Zur Vorbereitung auf ein mögliches Projekt sendet die Zimmerei Feuerbach einen Fragenkatalog an den potenziellen Auftraggeber, um alle nötigen Informationen im Vorfeld zu erhalten. Dabei fragt sie beispielsweise Folgendes ab:

  • Bauzeitenplan/Ausführungsbeginn
  • Zugang zur Planungsplattform z. B. Dalux
  • Ist die Bodenplatte/Beton freigegeben?
  • Wann sind die Abklebungen durch Dachdeckerei fertig?
  • Sind Aufmaß/Bauachsen/Höhenquoten durch einen Vermesser erfolgt?
  • Ist die Zuwegung zur Baustelle für Sattelauflieger (Tautliner) geeignet?
  • Lagermöglichkeiten u. a. Stellplatz für unseren Container vorhanden?
  • Lagermöglichkeit Material in der Baustelle vorhanden?
  • Liefertaktung der Wände/Decken?
  • Wie erfolgt Befestigung von Wänden/Decken an Kran?
  • Kran bauseits vorhanden?
  • Kranfahrer bauseits gestellt?
  • Krangehänge Viererkette?
  • Anzahl der Mitarbeitenden?
  • Wie erfolgt Witterungsschutz während der Bauzeit?
  • Witterungsschutz der Wände innen, ggf. außen?
  • Entwässerung des Baukörpers?
  • Statische Befestigungen/gibt es Besonderheiten?
  • Beschaffenheit der Wand- und Deckenelemente: Sind sie in LV detailliert beschrieben? Sind sie mit Witterungsschutzbahn versehen?
  • Grad der Vorfertigung
  • Sind die Elemente bereits mit Fenstern versehen?
  • Wie erfolgen Schwellenanschlüsse, oder schwellenlos (gerne HCW oder Stexon)?
  • Wie erfolgt Schallschutz/Entkoppelung?
  • Brandschutz: Werden besondere Abklebungen oder Dichtungen verbaut?
  • Herstellung der luftdichten Gebäudehülle: Konzept/Details/Zeichnungen vorhanden?
  • Stahlmontage, Träger/Stützen oder andere Bauteile?
  • Verguss und Untermörtelungen: bauseits oder von uns?
  • Sonderbefestigungen z. B. am Treppenhauskern oder Brandwand?
  • Unterkunft/Baustellen- oder Materialcontainer vorhanden? Wir haben einen ausgestatteten Übersee-Werkzeugcontainer.
  • Welche Baustelleneinrichtung ist gegeben?
  • Werden Baustellenausweise/Zugangsberechtigungen benötigt?
  • Parken auf der Baustelle möglich?
  • Arbeitszeiten Begrenzung von/bis?
  • Wie ist die zeitliche Vorgabe?
  • Inwieweit ist die Montage abhängig vom Rohbau? Geschieht dies sukzessive im Wechsel, also Holzbau, Treppenhaus, Holzbau usw.?
  • Lieferung von Montagematerial, u. a. Schrägstützen

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zuletzt editiert am 03. Februar 2025