Blick durch den Hörsaal auf die Leinwand
Hochkarätige Referenten wie der Hamburger Architekt Jan Störmer fesselten die Teilnehmer mit spannenden Beispielen für innovativen und modernen Holzbau. (Quelle: HTWK Leipzig)

14. November 2022 Es geht doch nichts über Präsenz

Nach der Premiere als Livestream im letzten Jahr fand die EASTWOOD im September 2022 erstmals als volle Präsenzveranstaltung statt. Damit ist der neue Holzbaukongress der HTWK und der Rudolf Müller Mediengruppe endgültig zur festen Größe im mitteldeutschen Holzbau geworden.

Nach der überaus positiven Resonanz aus dem letzten Jahr ging die EASTWOOD im September dieses Jahres mit jeder Menge Vorschusslorbeeren an den Start. Bereits einige Wochen vor Beginn verzeichneten die Organisatoren eine ausgebuchte Ausstellerfläche. Kein Wunder, gilt das neue Holzbau-Event doch als Plattform für den Austausch und Wissenstransfer von Planern, Architekten, Holzbaubetrieben, Holzbauingenieuren, Vertretern der Wohnungswirtschaft und kommunalen Entscheidern. So kamen am 22. und 23. September nicht nur 170 Teilnehmer in den Nieperbau der HTWK Leipzig, sondern auch zehn hochkarätige Referenten, die den Zuhörern in neun Vorträgen die geballte Innovationskraft des modernen Holzbaus nahebrachten. Jan Störmer (Störmer Murphy and Partners) und Alexander Franz (Herzog de Meuron) standen dabei stellvertretend für die Verbindung von internationaler und regionaler Perspektive, die die EASTWOOD auszeichnet. Mit Dr. Josef Trabert (Trabert & Partner) konnte einer der fachlich anerkanntesten Holzbauingenieure für die Tagung gewonnen werden. Er ließ die Teilnehmenden nicht nur an seinen langjährigen Erfahrungen im Bauen mit Holz in Mitteldeutschland teilhaben, sondern auch an den planerischen Herausforderungen beim Bau der Überdachung der Rennschlittenbahn im thüringischen Oberhof. Den Stand seiner Forschungen im Kontext von Holz-Beton-Verbund-Deckenkonstruktionen führte Professor Werner Seim von der Universität Kassel aus. Diese Forschungen mündeten in eine spezielle Klebeverbindung zwischen Holz und Beton, was die Fertigung und Montage der HBV-Elemente erheblich vereinfachen wird. Die Brücke in die Ausbildung von Architekten und Ingenieuren schlugen Markus Schaller und Christopher Stolle, die ihren Entwurf eines Bausystems aus Holz für E-Tankstellen präsentierten und über den Stand der Realisierung eines Prototyps im Originalmaßstab berichteten. Dazu wurde Markus Schaller extra aus Japan zugeschaltet, wo er derzeit arbeitet.

Aufnahme des Foyers von oben mit Teilnehmern
Im Foyer des Nieperbaus war die Fachausstellung aufgebaut, in der sich die Teilnehmer während der Pausen bei Kaffee und Snacks zu ausführlichen Gesprächen versammelten. (Quelle: HTWK Leipzig)
Porträt Professor Stahr
Der Initiator und Mitveranstalter der EASTWOOD 2022 Prof. Dr.-Ing. Alexander Stahr moderierte die zweitägige Veranstaltung und steuerte selbst einen Vortrag zum Thema Augmented Reality in der Elementfertigung bei. (Quelle: HTWK Leipzig)

Über den Dächern von Leipzig

Begleitet wurde die Tagung von einer Fachausstellung in der Lobby des Nieperbaus. Als zusätzliches Angebot wurde ein Livestream produziert und übertragen, der auch eine digitale Teilnahme ohne Anreise möglich machte.
Die als Lunch-to-Lunch-Format konzipierte Veranstaltung wurde am Abend des ersten Tages bereichert durch den gut besuchten Netzwerkabend in der gläsernen Kuppel der Leipziger Volkszeitung über den Dächern von Leipzig. „Die EASTWOOD verstand sich von Anfang an als Plattform für die Weiterentwicklung des Holzbaus in Ostdeutschland. Dazu gehört für uns zwingend auch der persönliche Austausch aller am Holzbau Beteiligten – und das wollten wir mit einer Präsenzveranstaltung bestehend aus Vortragsprogramm und Netzwerkabend bestmöglich fördern“, sagte Professor Alexander Stahr, Initiator und Vordenker der interdisziplinären Forschungsgruppe FLEX an der HTWK Leipzig. „Die Teilnehmer der EASTWOOD wollen gute Gespräche führen, das haben wir mit dem Netzwerkabend ermöglicht. Anstelle starrer Sitzordnungen standen Austausch und Kommunikation im Mittelpunkt“, sagte Malte von Lüttichau, Leitung Programm Geschäftsfeld Dach+Holz in der Rudolf Müller Mediengruppe. Ein Flying Buffet hat diesen Austausch kulinarisch unterstützt.
EASTWOOD wird von der Rudolf Müller Mediengruppe, Herausgeberin der Medienmarken bmh bauen mit Holz und Der Zimmermann, und der Forschungsgruppe FLEX an der HTWK Leipzig auch im nächsten Jahr wieder veranstaltet. Das Veranstaltungstermin steht mit dem 21. und 22. September 2023 auch schon fest. Weitere Informationen unter www.eastwood-leipzig.de.

zuletzt editiert am 14.11.2022