Eine Gruppe Menschen steht unter einer Konstruktion, die in der Zollingerbauweise errichtet wurde.
Quelle: Swen Reichhold

News 2024-03-07T09:33:56.025Z Spitzenforschung für Sachsen

Ende Februar wurde im Innovationspark Bautechnik in Leipzig der Grundstein für das neue Holzbau-Forschungszentrum (HBFZ) der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) gelegt. Im Sommer 2024 soll es eingeweiht werden.

„Die Grundsteinlegung ist für uns ein bedeutender Moment. Seit knapp zehn Jahren beschäftigt sich die HTWK- Forschungsgruppe FLEX mit digital basierten Konzepten für das individuell automatisierte Bauen. Exemplarisch dafür steht das ressourcenschonende Zollingerdach, unter dem wir heute stehen. Um die gewölbte Dachkonstruktion aus Holz zukunftsfähig zu machen, haben wir vernetzte digitale Methoden genutzt. Unsere besondere Expertise mündet nun im Holzbau-Forschungszentrum. Im Reallabor wollen wir das Bauen mit Holz im Maßstab 1:1 auf Anwendungsniveau entwickeln und den Transfer von der angewandten Wissenschaft in die Praxis deutlich beschleunigen“, so Prof. Alexander Stahr, Leiter der Forschungsgruppe FLEX an der HTWK Leipzig und Projektleiter des Holzbau-Forschungszentrums.

Bis zum Sommer 2024 soll das Holzbau-Forschungszentrum fertig gebaut sein und damit pünktlich zum zehnjährigen Bestehen der Forschungsgruppe FLEX an die HTWK Leipzig übergeben werden. Unweit des Zollingerdaches und in direkter Nachbarschaft zum Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig wird damit eine weitere Forschungseinrichtung im InnovationsPark • Bautechnik • Leipzig/Sachsen stehen. Der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) ist Auftraggeber des Investors MFPA Leipzig GmbH und ermöglicht damit der HTWK die schnelle Nutzbarkeit einer neuen Forschungsstätte für den Holzbau. Initiator sind das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung und das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus mit der sächsischen Holzbauinitiative und der Förderung angewandter Forschung.

Neues Reallabor für den Holzbau der Zukunft

Das Holzbau-Forschungszentrum wird eine Grundfläche von etwa 1.100 Quadratmetern haben. In der Halle entsteht eine frei konfigurierbare  Arbeitsfläche für den großformatigen digitalen Holzbau. An einem Brückenkran hängend befestigte Industrieroboter bilden das „technologische Herz“ des Technikums. Sie sind über eine zentrale Steuerung untereinander und mit dem Kran verbunden, sodass jeder Punkt in der Halle zur Ausführung von Bearbeitungsschritten digital angesteuert werden kann. Mit dieser bislang kaum erprobten, aber enorm platzsparenden Vorfertigungsstrategie wird das Technikum ein technologisches Alleinstellungsmerkmal aufweisen. Ergänzend befinden sich in den Nebenräumen eine moderne Tischlerei sowie ein additives Fertigungslabor mit unterschiedlichen 3D-Druck-Technologien.

Im Holzbau-Forschungszentrum will die Forschungsgruppe FLEX automatisierte Fertigungsstrategien entwickeln und realmaßstäblich prototypisch testen. Parametrische digitale Modelle spielen dabei eine zentrale Rolle, um alle Schritte vom Entwurf über die Planung bis zur effizienten Vorfertigung sowie Logistik und Montage auf der Baustelle lückenlos zu vernetzen. So soll das Bauen perspektivisch deutlich mehr von den positiven Effekten der Digitalisierung profitieren.

zuletzt editiert am 07. März 2024