In der Berliner Schlichtallee entsteht ein neues Wohnquartier mit 158 Mietwohnungen, das vollständig in modularer Holzbauweise errichtet wird. Verantwortlich für Planung und Umsetzung sind die Buwog als Teil des Vonovia-Konzerns und der Holzbau-Spezialist Gropyus, die damit eines der größten seriellen Holzbauvorhaben des Unternehmens in Deutschland realisieren.
Nach Abschluss der Rohbauarbeiten durch die Buwog startete kürzlich die Montage der ersten vorgefertigten Bauelemente: Über 5.000 Wand- und Deckenelemente sowie 3D-Fertigbäder werden „just-in-time“ zur Baustelle geliefert und präzise verbaut. Die Arbeiten erfolgen in insgesamt neun Abschnitten; pro Abschnitt werden zwei Häuser parallel gebaut, alle zehn Wochen beginnt ein neuer Bauabschnitt. Die Fertigstellung ist für März 2027 geplant.

Dank eines Vorfertigungsgrads von über 80 Prozent beschränken sich die verbleibenden Arbeiten auf Haustechnik, Innenausbau, Fassade und Balkone.
Gropyus ist laut eigener Aussage in seiner Fabrik im Baden-Württembergischen Richen in der Lage, im Durchschnitt alle rund 16 Minuten ein Bauelement hochautomatisiert zu fertigen. Durch die industrielle Vorfertigung liege die Fehlertoleranz pro Bauelement bei ±1 mm, Baumängel werden um etwa 60 Prozent reduziert.
Die Baukosten konnten hier durch die industrielle Vorfertigung von 5.000 auf 3.600 Euro pro Quadratmeter gesenkt werden. Das Projekt ist als Effizienzhaus 55 NH geplant und strebt das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude PLUS an – ein staatliches Gütesiegel für Gebäude mit dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) als Siegelgeber und akkreditierten Zertifizierungsstellen als Vergabestellen.
Das Neubauprojekt bietet Wohnungen mit 1 bis 4 Zimmern – von kompakten Einzimmer-Apartments bis zur Familienwohnung. Die Nachverdichtung auf einem bestehenden Grundstück bietet eine zukunftsfähige Wohnperspektive im urbanen Raum.