Am Berliner Spreeufer entstand das nachhaltige Holz-Hybrid-Bürogebäude Dockyard. (Quelle: HG ESCH)

Technik 2025-08-28T09:42:53.739Z Holz-Hybrid im Berliner Osthafen

Am Spreeufer im Berliner Osthafen entstand mit Dockyard ein moderner siebengeschossiger Bürogebäudekomplex mit Tiefgarage in nachhaltiger, klima- und ressourcenschonender Holz-Hybrid-Bauweise.

Das Bauvorhaben Dockyard umfasst einen quadratischen und einen rechteckigen Baukörper, zwischen denen ein gläserner Verbindungsbau mit sichtbarer Holz-Fachwerkkonstruktion aus nachhaltiger Baubuche vermittelt.

Ein leerer Innenraum mit sichtbarer Holzstruktur und großen Fenstern, die einen Blick auf ein modernes Gebäude bieten.
Quelle: HG ESCH

In der nachhaltigen Holz-Hybrid-Tragwerkskonstruktion, in der in einem durchdachten Verhältnis sowohl Holz als auch Beton zum Einsatz kommen, werden die energetischen Vorteile beider Materialien optimal genutzt. Die Decken der beiden Gebäudevolumen, wurden ab dem ersten Obergeschoss in Holz-Beton-Verbundkonstruktion errichtet, ebenso wie die Decken des Verbindungsbaus vom zweiten bis sechsten Obergeschoss. Verbundträger aus recyceltem Stahl kamen im Bereich der Hybriddecken zum Einsatz. Das Tragwerk der fünfgeschossigen Brückenkonstruktion kommt vollständig ohne Stahlträger aus.

Mit dem Einsatz von Holz in Stützen, Fachwerk und Decken optimiert Dockyard seinen ökologischen Fußabdruck. Die für Fachwerk und Träger verwendete BauBuche verwertet regionale Rohstoffe aus nachhaltiger Waldwirtschaft und ist PEFC-zertifiziert. Für die Decken wurde Brettsperrholz (CLT) aus PEFC-zertifiziertem Nadelholz (vorwiegend Fichte) verwendet. Die Holzelemente werden als Systemfertigteile vorgefertigt und sind daher schnell verbaubar.

Die unteren beiden Geschosse des Verbindungsbaus fungieren als ein offener, stützenfreier Durchgang. Die Decke des Durchgangs ist mit verspiegelten Edelstahlblechen in Onyx Black versehen, die fließende Reflektionen entstehen lassen – eine Hommage an den Standort des Ensembles direkt am Wasser.

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Die Hauptfassaden wurden vom ersten bis zum sechsten Obergeschoss als Glaselementfassaden geplant, die in einem zweigeschossigen Raster aus Gesimsen und Lisenen aufgebaut sind. Die Südfassaden zur Spree sind durch vorspringende, im zweigeschossigen Wechsel versetzt angeordnete Erker gegliedert, die oberseitig Balkone tragen. An den West-, Nord- und Ostfassaden besitzen die Glaselementfassaden teilweise rückspringende Loggien, ebenso im zweigeschossigen Wechsel versetzt.

Quelle: HG ESCH

Die Dachflächen wurden extensiv begrünt. Auf beiden Gebäudeteilen bieten Dachterrassen mit Sitzgelegenheiten ein Spreepanorama in Richtung des Kreuzberger Wrangelkiezes.

Für einen Net-Zero-Betrieb ohne die Nutzung fossiler Brennstoffe setzt Dockyard bei der Energieversorgung auf grüne, regenerative Energiequellen wie Sonne, Geothermie und Umgebungsluft. Einer der größten Eisspeicher Deutschlands ist zentrales und effizientes Element des ganzheitlichen Energiekonzepts. Er nutzt einen stillgelegten Gütertunnel des Osthafens. Auf dem Dach von Dockyard befinden sich auf einer Fläche von 1.250 m² Solar-Hybridkollektoren sowie auf 300 m² Photovoltaik-Module. Durch die Kombination aller Quellen ergibt sich ein innovatives Energiekonzept, dass den gesamten Betrieb des Bürostandortes gemäß LEED Zero Carbon klimaneutral hält.

zuletzt editiert am 28. August 2025