Die Gewinner des „Holzbaupreises Niedersachsen 2024“ stehen fest. In diesem Jahr geht der Holzbaupreis gleichrangig an das Gemeinschaftswohnprojekt querbeet in Lüneburg, das Haus M in Isenbüttel und das Sartorius Forschungs- und Entwicklungsgebäude in Göttingen. Der Sonderpreis Zirkuläres Bauen und Naturbaustoffe ging an das Einfamilienhaus in Gemeinschaft in Barsinghausen.
Die Schirmherrin des Wettbewerbs, Forstministerin Miriam Staudte, überreichte gemeinsam mit dem Juryvorsitzenden Professor Markus Langer die Preise und Anerkennungen an die Finalisten des Wettbewerbs, der vom Landesbeirat Holz e.V., dem Landesmarketingfonds Holz des 3N Kompetenzzentrums Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V. zum fünften Mal vergeben wurde.
Preisträger aus Lüneburg, Isenbüttel und Göttingen
Das Gemeinschaftswohnprojekt querbeet in Lüneburg ist die höchste Gebäudeklasse, die als Wohnungsbau eingereicht wurde und einen außerordentlichen Fokus auf nachwachsende Rohstoffe legt. Das Gebäude führt den Beweis, dass das Bauen mit wirklich nachhaltigen Baustoffen wie Stroh, Lehm, Kalk und Holz nicht nur möglich ist, sondern auch im großen Stil eingesetzt werden kann.
Als Einfamilienhaus repräsentiert das Haus M eine viel diskutierte Typologie. Die Jury honorierte die gelungene architektonische Geste sowie die konsequent durchgestaltete Organisation des Bauwerks. Der Ansatz, Low-Tech schon durch die Gebäudeform zu ermöglichen, stärkt das Projekt und animiert zur Nachahmung.
Der Neubau als Forschungs- und Entwicklungsgebäude bei Sartorius in Göttingen zeigt, dass auch größere Gebäude in Niedersachsen mit Holz umgesetzt werden können. Das Gebäude ist mit seinen gut 13.000 m² Bruttogeschossfläche eines der größeren Holzkonstruktionen in Niedersachsen und ein Beispiel dafür, dass im Holzbau keine Einbußen in puncto Komfort gegenüber konventionellen Bauweisen in Kauf genommen werden müssen. Die Jury begrüßt den Einsatz von Holz als Hauptbestandteil der Hybrid-Konstruktion, die mit Stahl und Beton kombiniert ist.
Sonderpreis in Barsinghausen
Im Zentrum des Einfamilienhauses in Gemeinschaft in Barsinghausen steht eine tragende Stampflehmwand aus lokal gewonnenem Erdaushub. Die Außenwände bestehen aus einem tragenden Holzständerwerk mit Strohballendämmung und raumsichtigem Lehmputz. Das Tragwerk und die Nutzung des Gebäudes wurden hinsichtlich Suffizienz und Kreislaufgerechtigkeit konzipiert und überzeugten die Jury für die Vergabe des Sonderpreises Zirkuläres Bauen und Naturbaustoffe.
Die Qual der Wahl
Die Jury entschied sich in diesem Wettbewerb aufgrund der Vielseitigkeit und schweren Vergleichbarkeit bei den Preisträgern gegen eine Platzierung mit Rangfolge. Mit dem Wegfall der Rangfolge in diesem Jahr wurden drei gleichrangige Preise vergeben. Insgesamt liegt das Gesamtpreisgeld bei 12.000 Euro, inklusive rund 1.000 Euro für den Sonderpreis. Aus insgesamt 26 Bewerbungen kamen acht Holzbauten in die engere Wahl. Neben den o.g. Preisträgern wurden noch zwei Anerkennungen überreicht, und zwar an das Coppenrath Innovation Centre in Osnabrück und für die Aufstockung des Studentenwohnheims Hufelandstraße in Hannover.
Forstministerin Miriam Staudte: „Ich bin begeistert über die innovativen Holzbauprojekte, die für den Holzbaupreis Niedersachsen 2024 eingereicht wurden. Der moderne Holzbau stärkt den Klimaschutz durch langfristige Kohlenstoffbindung und sieht dabei noch architektonisch gut aus, das zeigen die eingereichten Holzbau-Projekte. Vielleicht lässt sich der eine oder die andere Bauherr oder Bauherrin davon inspirieren? Bauen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz, und kann herkömmliche Baustoffe ersetzen. Herzlichen Glückwunsch an die Preisträger und vielen Dank an alle, die an diesem Wettbewerb teilgenommen haben“.
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