Holzrahmenbau
Quelle: RM Rudolf Müller Medien

Holzbauweisen 2024-02-27T13:58:15.822Z Holzrahmenbau

Grundlage für einen Großteil von Holzbauten ist der Holzrahmenbau. Leicht, energieeffizient und flexibel, ermöglicht er schnelles Bauen und gute Wärmedämmung.

Der Holzrahmenbau entstand in Nordamerika als Weiterentwicklung aus den traditionellen Fachwerkbausystemen der europäischen Einwanderer und wird dort seit über 100 Jahren praktiziert. Der überwiegende Teil aller Wohnungs- und Gewerbebauten in den USA und Kanada wird als Holzrahmenbau errichtet. Seit Ende der 1970er-Jahre hat man die Vorteile des Holzrahmenbaus auch in Mitteleuropa erkannt und die Bauweise an die hiesigen Ansprüche angepasst.

Mit dem Buch „Holzrahmenbau“, herausgegeben von Holzbau Deutschland Bund Deutscher Zimmermeister (aktuell in der 6. Auflage), begann in den 90er-Jahren die Erfolgsgeschichte des Holzrahmenbaus in Deutschland. Während bis dahin lediglich der industrielle Holztafelbau vorhanden war (die sogenannten Fertighäuser), lieferte das Buch die Grundlage zum handwerklichen Holzrahmenbau. Der Anteil der in Holzbauweise erstellten Eigenheime hat sich seitdem auf einen Anteil von über 20 Prozent gesteigert. Mittlerweile sind für ganz Deutschland die baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen worden, um bis zu fünfgeschossige Gebäude in Holzrahmenbauweise in Verbindung mit der „Muster-Holzbaurichtlinie“ errichten zu können.

Holztafelbau, Holzrahmenbau

Der Unterschied in der Bezeichnung der Bauweise ist im Grad der Vorfertigung zu sehen: Holztafelbau ist ein Begriff, der eher für die industrielle Fertigung steht, wohingegen Holzrahmenbau die handwerkliche Fertigung bezeichnet.

Der Holzrahmenbau ist der Inbegriff dafür, hochwertige und energieeffiziente Gebäude in kurzer Bauzeit mit nachwachsenden Rohstoffen wirtschaftlich zu erstellen. Er ist geeignet für die Realisierung von Wohngebäuden (Ein- bis Mehrfamilienhäuser), öffentlichen Gebäuden (Kindergärten, Schulen, Sporthallen, Seniorenwohnheime) bis hin zu Gewerbebauten (Büround Verwaltungsbauten, Produktionsgebäude, Lagerhallen). Aufgrund des geringen Eigengewichts der Konstruktion und der kurzen Bauzeiten findet der Holzrahmenbau auch immer häufiger bei Aufstockungen Anwendung.

Vorteile

Durch die werkseitige Vorfertigung von Wand-, Decken- und Dachtafeln kann in kürzester Zeit der Rohbau ab Oberkante Keller oder Bodenplatte erstellt werden. Auch der geringe Flächenbedarf für die Außenwandbauteile ist hervorzuheben. Aufgrund der schlankeren Außenbauteile (Dämmung in die Hohlräume integriert) lässt sich die zur Verfügung stehende Nutzfläche gegenüber Massivbauten um bis zu 10 Prozent vergrößern.

zuletzt editiert am 27. Februar 2024