Letzten Freitag war unsere Programm Managerin Petra Frank als Gästin in Heilbad Heiligenstadt beim Eco Timber Holzbautag am Firmensitz des Unternehmens. Der fand dieses Jahr zum fünften Mal statt und konnte neben einem informativen fachlichen Programm mit einem Relaunch ihres Firmenlogos aufwarten. Eine Fachausstellung zahlreicher unterstützender Unternehmen aus Holzbau, Verbindungstechnik, seriellem Bauen und Modulbau, begleitete die gut besuchte Veranstaltung.

Geschäftsführer Uwe Klingebiel eröffnete den Holzbautag, zu dem Aussteller und Besucher aus allen Teilen des Landes gekommen waren. Er dankte allen Teilnehmenden des Holzbautags und betonte die positiven Wirkungen der Kooperationsfähigkeit und Schaffenskraft im Netzwerk. Auf die Bühne kamen Vertreter der Branche und der Politik:
Bürgermeister Thomas Spielmann persönlich begrüßte auf der Bühne die Gäste und richtete ausdrücklich seinen Dank an Eco Timber für das Engagement für die Kommune und die Region. Staatssekretär Markus Malsch war vom Erfurter Ministerium für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ländlichen Raum im Freistaat Thüringen bekräftigte, nicht zu reden, sondern zu machen – ein starkes Zitat zeigt seinen Gedanken hierzu.
„Wir brauchen Mutmacher, dann kriegen wir Mitmacher und brauchen weniger Miesmacher!“
Markus Malsch, Erfurter Ministerium für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ländlichen Raum
David Gregosz, Mitglied des Bundestags für den Wahlkreis Eichsfeld teilt seine persönliche Verbundenheit mit dem Werkstoff Holz und hob außerdem die Bedeutung des Mittelstands als Rückgrat des Landes hervor.

Mike Detzner von der Bennert GmbH hielt den ersten Fachvortrag des Tages über Witterungsschutz im Holzbau. Er zeigte, wie Witterungsschutz in der Praxis aussehen kann, zum Beispiel aus der Zeit des Wiederaufbaus der Anna Amalia Bibliothek in Weimar. Sein Appell: „Witterungsschutz muss mit allen Gewerken kommuniziert werden!“ Denn Witterungsschutz hat Auswirkungen auf Kosten und Bauzeit.

Gerd Prause vom Planungsbüro Prause Holzbauplanung referierte zum holzbaugerechten Planungsprozess. Einige seiner Kernaussagen bringen u.a. auf den Punkt, was den Holzbau vom „konventionellen“ Bauen unterscheidet: Es ist kein lineares Planen lt. HOAI, sondern integrale Planung, denn „im Holzbau brauchen wir schon in den frühen Leistungsphasen das komplette Planungsteam“. – Ehrliche Terminplanung inklusive der notwendigen Arbeitsvorbereitung. BIM im Holzbau sei übrigens Bringschuld und keine Holschuld: „Die Verantwortung für die Datenqualität liegt beim Sender.“
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Als traditionsreichstes deutsches Fachmedium für Holz informieren wir Sie alle zwei Wochen schwerpunktmäßig zu den Themen Forschung im Holzbau, nachhaltige Objekte, Technik und zum Marktgeschehen in der Holzbaubranche.

Alexander Gumpp, Geschäftsführer von Gumpp & Maier, wagte einen Blick in die Zukunft des Bauens mit der Frage: Was kommt auf uns zu? – Die Antworten: Groß und hoch, digitalisiert, seriell oder industrialisiert, systematisiert, flexibel, anpassbar, Skelettbau – aber aus Holz! „Sobald die Emission betriebswirtschaftlich so viel Geld kostet wie sie volkswirtschaftlichen Schaden verursacht, reichen zum Nachweis Kenntnisse in der Dreisatzrechnung.“
Digitale Holzbauforschung - ein Vortrag von Flex.Research
Marius Zwigart, Architekt und Mitglied der Forschungsgruppe FLEX an der HTWK Leipzig stellte unter dem Titel „Auf dem Holzweg“ die Perspektiven für den digitalen Holzbau vor. Digitale Daten, Künstliche Intelligenz, Automatisierungsprozesse und Robotik fließen an der HTWK in aktuelle Forschungsarbeiten am Holzbauforschungszentrum ein, die Einzug in die Praxis haben sollen: „Wir arbeiten nicht für die Schublade“, so Zwigart.


Anselm Schön und Andy Stützer von Anselm Schoen Holzbau Planung zeigten Leuchtturmprojekte von warmer Schönheit - wie auch beim Bau für ABN Amro in Amsterdam.

Christian Ahrens, Projektberater von Pollmeier Massivholz erläuterte die Produktionsweise und Anwendungsbereiche der Baubuche sowie deren Tragfähigkeitskennwerte.