Zwei Handwerker arbeiten auf einer Baustelle an einer Holzplatte.
Quelle: FNR/Blitzwerk/Digitalgrafie

Nachhaltigkeit 2025-03-19T10:16:09.430Z Bundeslandwirtschaftsministerium startet Förderaufruf „Holzwerkstoffindustrie 4.0"

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) startete jetzt einen Förderaufruf zur Entwicklung einer „Holzwerkstoffindustrie 4.0“. Mit dem Aufruf sollen u. a. Projekte zur Entwicklung neuer Werkstoffe für den Holzbau, von Verfahren zur Emissionsminderung oder zur Digitalisierung der Herstellungsprozesse auf den Weg gebracht werden. Die Förderung erfolge aus dem Förderprogramm „Nachhaltige erneuerbare Ressourcen“.

Gefragt seien Projektideen zur Entwicklung klimaverträglicher und verbraucherfreundlicher Lösungen bei der Herstellung und Verarbeitung von innovativen Holzwerkstoffen im Mix mit Laubholz, heißt es in der Mitteilung des BMEL. Zudem solle der effiziente, emissionsvermeidende Rohstoffeinsatz weiter erforscht werden.

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Gefördert würden Einzel- und Verbundvorhaben mit direkter Industriebeteiligung zu folgenden Themenbereichen:

  • Rohstoff Holz Neben Untersuchungen zu neuen Holzwerkstoffen aus mindestens vier Nadel- und Laubholzarten gehe es um die Zirkularität der Baustoffe und den Einsatz von Altholz.
  • Emissionsvermeidung/VOC Hier läge der Schwerpunkt auf der Verminderung von Emissionen durch integrierte oder nachgeschaltete Minderungstechniken sowie auf toxikologischen Untersuchungen und Überprüfung der Grenzwerte von VOC-Emissionen aus Holzwerkstoffen.
  • Digitalisierung Mit Blick auf das sich ändernde Holzartenspektrum sei die Digitalisierung entlang der Prozesskette von der qualitativen Holzartenerkennung bis zur modellhaften Darstellung von Prozesssynergien zu bearbeiten.
  • Technik/Technologie In diesem Themenfeld seien Projekte zur Entwicklung und zum Einsatz biobasierter Bindemittel unter Einsatz von Katalysatoren gefragt. Darüber hinaus könnten auch Vorhaben zu neuartigen Verfahren und Technologien gefördert werden, sofern sie mit unkonventionellen Ansätzen neue Perspektiven eröffnen oder Potenziale für bahnbrechende Innovationen aufzeigen.

Projektvorschläge könnten bis zum 31. Juli 2025 bei der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe, (FNR) dem Projektträger des BMEL, eingereicht werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite foerderung.fnr.de

Hintergrund

Der Förderaufruf „Holzwerkstoffindustrie 4.0“ orientiere sich an der Strategie Industrie 4.0, die die intelligente Vernetzung und digitale Transformation der industriellen Produktion bezeichnet. Der Aufruf decke sich mit Zielsetzungen der Holzbauinitiative der Bundesregierung und der Charta für Holz 2.0 des BMEL.

Mit der 2023 verabschiedeten Holzbauinitiative will die Bundesregierung die Holzbauquote bis 2030 erhöhen, faire Wettbewerbsbedingungen für den Einsatz von Holz im Bausektor schaffen und so Klimaschutz, Ressourceneffizienz und schnelleres Bauen vorantreiben.

Die Charta für Holz 2.0 des BMEL stelle den Handlungsrahmen zur Nutzung von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft und für den dauerhaften gesellschaftlichen Dialog zu Klimaschutz, Schonung fossiler Ressourcen und Stärkung der ländlichen Räume durch Holznutzung dar.

zuletzt editiert am 27. Mai 2025