Eine weitläufige Berglandschaft mit kahlen Bäumen und violetten Blumen im Vordergrund unter einem bewölkten Himmel.
Notgefällter Wald nach Schädlingsbefall Das Bild zeigt die Folgen eines Borkenkäferbefalls: Mit schweren Maschinen werden Fichten großflächig entnommen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Aufgenommen im Juli 2025 bei Schierke im Harz, mit Blick auf den Nationalpark. (Quelle: DLR/Thonfeld)

News 2025-09-29T12:11:32.108Z Satellitendaten zeigen dramatische Kronendachverluste in Deutschland

Deutschlands Wälder stehen unter massivem Druck: Seit Herbst 2017 sind mehr als 900.000 Hektar Waldfläche verloren gegangen, das entspricht 8,5 Prozent des gesamten Bestands. Dürreperioden, Hitzewellen, Stürme und Schädlingsbefall haben den Baumbestand stark dezimiert. Diese Entwicklung belegt nun das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mithilfe von Satellitendaten.

Um die Folgen sichtbar zu machen, hat das DLR die frei zugängliche Webanwendung „EO Wald“ entwickelt. Die Plattform basiert auf Daten der Sentinel-Satelliten des europäischen Copernicus-Programms sowie der US-amerikanischen Landsat-Missionen. Sie zeigt die Kronendachverluste in Deutschland seit 2017 im Monatsrhythmus mit einer Auflösung von zehn Metern.

Karte von Deutschland, die den Anteil des Kronenverlusts am gesamten Wald von September 2017 bis September 2020 in verschiedenen Bundesländern zeigt.
Der DLR-Webdienst EO Wald bietet frei zugänglich interaktive Karten zum Verlust der Kronendachbedeckung für ganz Deutschland. Erfasst sind die Verluste im Monatstakt seit September 2017 mit einer räumlichen Auflösung von zehn Metern. Die Karten basieren auf Satellitendaten und sollen insbesondere Forst- und Holzwirtschaftsbetriebe und Verwaltung beim nachhaltigen Waldmanagement unterstützen. Die Karte hier gibt einen Überblick über die Kronendachverluste auf Gemeindeebene von September 2017 bis September 2024. (Quelle: DLR (CC BY-NC-ND 3.0))

Wie lassen sich Ursachen unterscheiden?

Damit können Forstbetriebe, Kommunen und die Politik nachvollziehen, wo und wann Waldflächen verloren gingen. Wer die Ursachen verstehen will, kann mit den Karten zwischen verschiedenen Kategorien wie Sturmschaden, Insektenbefall oder Waldbrand unterscheiden. Auf dieser Grundlage lassen sich Wiederaufforstung und Waldumbau gezielter planen.

Waldschäden besser verstehen

Für die Holz- und Forstwirtschaft eröffnet „EO Wald“ damit neue Chancen: Schäden werden schneller erkennbar, und auch die langfristige Entwicklung ganzer Regionen kann einfach überwacht werden.  Mit diesem Werkzeug unterstützt das DLR die nachhaltige Nutzung und Bewirtschaftung unserer Wälder. Für Zimmerer, Holzbauer und alle, die vom Rohstoff Holz leben, liefert EO Wald wertvolle Einblicke in die Zukunft der heimischen Wälder.

Über EO Wald können Sie die Daten hier individuell abrufen.

Quelle: DLR/ EO Wald

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zuletzt editiert am 11. Oktober 2025