Deutschlands Wälder stehen unter massivem Druck: Seit Herbst 2017 sind mehr als 900.000 Hektar Waldfläche verloren gegangen, das entspricht 8,5 Prozent des gesamten Bestands. Dürreperioden, Hitzewellen, Stürme und Schädlingsbefall haben den Baumbestand stark dezimiert. Diese Entwicklung belegt nun das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mithilfe von Satellitendaten.
Um die Folgen sichtbar zu machen, hat das DLR die frei zugängliche Webanwendung „EO Wald“ entwickelt. Die Plattform basiert auf Daten der Sentinel-Satelliten des europäischen Copernicus-Programms sowie der US-amerikanischen Landsat-Missionen. Sie zeigt die Kronendachverluste in Deutschland seit 2017 im Monatsrhythmus mit einer Auflösung von zehn Metern.

Wie lassen sich Ursachen unterscheiden?
Damit können Forstbetriebe, Kommunen und die Politik nachvollziehen, wo und wann Waldflächen verloren gingen. Wer die Ursachen verstehen will, kann mit den Karten zwischen verschiedenen Kategorien wie Sturmschaden, Insektenbefall oder Waldbrand unterscheiden. Auf dieser Grundlage lassen sich Wiederaufforstung und Waldumbau gezielter planen.
Waldschäden besser verstehen
Für die Holz- und Forstwirtschaft eröffnet „EO Wald“ damit neue Chancen: Schäden werden schneller erkennbar, und auch die langfristige Entwicklung ganzer Regionen kann einfach überwacht werden. Mit diesem Werkzeug unterstützt das DLR die nachhaltige Nutzung und Bewirtschaftung unserer Wälder. Für Zimmerer, Holzbauer und alle, die vom Rohstoff Holz leben, liefert EO Wald wertvolle Einblicke in die Zukunft der heimischen Wälder.
Über EO Wald können Sie die Daten hier individuell abrufen.
Quelle: DLR/ EO Wald
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