Ein moderner Wohnkomplex mit einer Fassade aus Holz und Metall, umgeben von herbstlichen Bäumen auf einem Innenhof.
Die internationale Berlin Metropolitan School nutzt ein Bestandsgebäude innerhalb des Flächendenkmals „Spandauer Vorstadt“, das 1987 als industriell vorgefertigter Stahlbeton-Systembaubau errichtet wurde. Die Erweiterung wurde durch Sauerbruch Hutton als aufgesetzte Holzkonstruktion realisiert. Die Dachaufbauten aus Holz mit ihrem geringen Eigengewicht erforderten keine zusätzlichen Fundamente oder Eingriffe am Tragwerk der bestehenden Plattenbauten. Info: https://baustoffe.fnr.de/architekturfuehrer (Quelle: Jan Bitter)

Sponsored Content 2025-09-25T05:47:48.837Z Start frei für Bundeswettbewerb HolzbauPlus

Klimafreundliche Bauwerke aus Stadt und Land gesucht/Bewerbung online bis 15.12.2025 bei der FNR

In Deutschland entsteht inzwischen fast jedes vierte neue Gebäude in Holzbauweise. Wer heute zukunftsfähig und klimafreundlich mit Holz bauen will, muss CO₂-Bilanz und Materialkreisläufe, Lebensdauer, Energiebedarf und Rückbaubarkeit mitdenken. Genau diese Kriterien berücksichtigt auch der vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) ausgelobte Bundeswettbewerb HolzbauPlus 2025/26.

Gesucht werden Gebäude, die den Einsatz von Holz mit weiteren nachwachsenden, umweltverträglichen und kreislauffähigen Materialien verbinden – vom konstruktiven Aufbau über die Dämmung bis zum Innenausbau. Das Ziel: möglichst wenig CO₂ verursachen, möglichst viel Kohlenstoff im Gebäude binden – und dabei auf endliche Rohstoffe weitgehend verzichten.

In der 3000-Einwohner-Gemeinde Legau entstand mit dem Projekt „Gemeindesaal Legau“ ein Ensemble aus zwei Holzhäusern, das zwischen Rathaus und Kirche als wichtiger Treffpunkt der Dorfkultur fungiert. Für die beiden Bauten mit steilen Satteldächern kamen 430 m3 Fichten-, Tannen- und Eichenholz aus regionaler Herkunft und natürliche Dämmstoffe zum Einsatz. Oberirdisch entstand einerseits ein Gemeindesaal für 500 Personen, anderseits eine Gaststube und ein kleiner Saal mit 60 Plätzen; unterirdisch sind die Bauten über eine Kegelbahn verbunden. Info: https://baustoffe.fnr.de/architekturfuehrer (Quelle: David Matthiessen)

Erstmals wird in der 2025/26-er Wettbewerbsausgabe auch die klimafreundliche Planung als Teil der Bewertung berücksichtigt. Nachhaltige Entscheidungen sollten bereits in der Planungsphase gefallen sein – zum Beispiel durch klimafreundliche Materialwahl oder Modulbauweise. Auch Rückbauoptionen, etwa sortenrein trennbare Konstruktionen, reparierbare Materialien, wiederverwendbare Bauteile sollten erkennbar sein.
Von Vorteil bei der Bewerbung kann außerdem eine Lebenszyklusbetrachtung des Bauwerks sein, die Treibhausgasemissionen und die sogenannte „graue Energie“ darstellt, die von der Herstellung über den Transport bis zur Entsorgung eines Baustoffs anfällt.

Ein traditionelles Fachwerkhaus in einem deutschen Dorf, umgeben von einem kleinen Garten und einem angrenzenden Schuppen.
Das Gesindehaus in Kapellendorf ist Teil einer denkmalgeschützten Hofanlage. In fünfjähriger Bauzeit setzte die Bauherrenfamilie den Fachwerkbau auf massivem Natursteingemäuer denkmalgerecht instand und baute das Ober- und Dachgeschoss zu Wohnzwecken aus. Auf dem Gehöft angefallene Abbruchmaterialien – Holz, Lehm, Kalksteine und historische Ziegel – wurden vollständig wiederverwendet. Für den Ausbau kam Holz zum Einsatz, für die Dämmung wurden Holzfasern und Stampfleichtlehm verwendet. Das Bauwerk wurde im HolzbauPlus-Wettbewerb 2020 als Gewinner in der Kategorie „Wohnungsbau – Sanierung Einfamilienhaus“ zum Gewinner gekürt. https://www.holzbauplus-wettbewerb.info/ (Quelle: Alexander Burzik)

Der von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) im Auftrag des BMLEH koordinierte Wettbewerb richtet sich bundesweit an Bauherren aus dem privaten, öffentlichen oder gewerblichen Bereich sowie an Planungsbüros und Holzbaubetriebe, die im Namen ihrer Auftraggeber einreichen. Teilnahmeberechtigt sind Objekte, die zwischen April 2022 und Oktober 2025 fertiggestellt wurden. Auszeichnungen werden in den drei Kategorien Bauen im Bestand, Klimafreundlicher Neubau, Ländliche Baukultur verliehen; zudem gibt es mit dem Kommunalen Innovationssiegel einen Sonderpreis für kommunale Bauten.

Ein moderner Raum mit Holzwänden und einer Decke mit runden Öffnungen.
Der Kunstraum Kassel stellt eine Werkstatt und ein studentisches Ausstellungslabor gleichermaßen dar – und ist „Showroom“ für eine konsequente und sichtbare Holzbauweise. Es handelt sich um eine sensible Nachverdichtung eines allseitig von Gebäuden umschlossenen Innenhofes. Die eingeschossige Halle von 470 m2 Größe ist oberirdisch vollständig in Massivholzbauweise ausgeführt. Der Kunstraum öffnet sich mit vier großzügigen Zugängen zu allen Seiten. Das Bauwerk wurde im HolzbauPlus-Wettbewerb 2022 als Gewinner in der Kategorie „Neubau in Holz“ geehrt. Info: https://www.holzbauplus-wettbewerb.info/ (Quelle: Nicolas Wefers)

Die Teilnahme ist kostenlos und erfolgt über ein Online-Verfahren. Einreichungen sind bis zum 15. Dezember 2025 möglich. Die Preisträger werden im Frühjahr 2026 bekannt gegeben und am 15. April beim Deutschen Holzbaukongress in Berlin ausgezeichnet.

In dem 2022 und 23 in nachhaltiger Holzmodulbauweise errichteten Stadtquartier Stuttgart – Bad Cannstatt entstanden sechs Baukörper mit 330 Personalwohnungen für Beschäftigte des Klinikums Stuttgart. Das von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft SWSG errichtete Quartier ist ein Plus-Energie-Quartier, das im Jahresmittel mehr Energie aus nachhaltigen Quellen gewinnt, als es selbst verbraucht. Der Quartiershof fungiert als Begegnungsraum. Info: https://baustoffe.fnr.de/architekturfuehrer (Quelle: Zooey Braun/Nutzer: Max Mannschreck)

HolzbauPlus verhilft Planern und Bauherren, die nachhaltig bauen, zu öffentlicher Sichtbarkeit und Anerkennung. Der Wettbewerb ist Teil der Holzbauinitiative der Bundesregierung und wird im Rahmen des Förderprogramms „Nachhaltige erneuerbare Ressourcen“ umgesetzt. HolzbauPlus hebt sich von anderen Architektur- oder Holzbauwettbewerben ab, denn es zählt das ganze Bauwerk von der Materialwahl bis zum Energiekonzept.

Die moderne Fassade einer Schule mit großen Fenstern und einem roten Eingangsbereich.
Eine mobile, „wiederverwendbare“ Schule aus 266 Holzmodulen wurde 2022 in Prüm an der Eifel errichtet. Der für ca. vier Jahre benötigte Interimsbau des Regino Gymnasiums Prüm wird nach Nutzungsende demontiert und in jeweils kleineren Einheiten an vier anderen Standorten als dauerhafte Erweiterung wieder aufgebaut. Alle Beteiligten mussten schon ab der frühen Planungsphase die spätere Zweitnutzung mitdenken. Info: https://baustoffe.fnr.de/architekturfuehrer (Quelle: Thomas Ott Fotografie)

Mehr Infos: https://www.holzbauplus-wettbewerb.info/ueberblick-holzbauplus-wettbewerb-2025/26

zuletzt editiert am 25. September 2025