Titelstory BAUEN MIT HOLZ 2.2017 Tankstelle aus Holz
Mit einer einladenden Geste möchte Allguth seine Kunden empfangen und nutzt dafür weit auskragende Holzkonstruktionen. Im Vordergrund (Ostseite) überspannt ein 21,50 m langes Dach den Pkw-Tankbereich. Im Hintergrund links ist der rund 11,25 m breite überdachte Lkw-Bereich zu sehen. Bild: Eckhart Matthäus

News 2017-02-06T00:00:00Z BAUEN MIT HOLZ 2.2017: Energiespender aus Holz

In Olching bei München steht seit 2015 ein außergewöhnliches Bauwerk: ein Tankstellengebäude mit weit auskragenden Überdachungen – beide aus Holz. Die Anforderungen an den Brandschutz fielen unerwartet gering aus. So stand dem Wunsch des Bauherrn, den nachwachsenden Rohstoff zu verwenden, nichts im Wege.

Viel Licht, kundenorientierte Großzügigkeit und maximaler Komfort – so lauten die Vorgaben der Firma Allguth, wenn es um die Architektur ihrer Tankstellen- und Getränkemarktkette geht. In diesem Fall sollte der Neubau außerdem überwiegend aus Holz verwirklicht werden. Der Auftraggeber hatte bereits im Vorfeld die Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Hiendl Schineis aus Passau/Augsburg gesucht, das nicht zuletzt für seine mehrfach ausgezeichneten Holzbauten bekannt ist.

Zunächst war allerdings nur das Shopgebäude als Holzbau geplant worden, während das Dach in der Allguth-typischen Ausführung als Pneu-Dach gebaut werden sollte. In einer der ersten Baubesprechungen kam dann jedoch der Wunsch des Bauherrn auf, auch das Dach in Holz auszuführen.

Titel BAUEN MIT HOLZ 2.2017

Tanken unter Holz zulässig?

Da stellte sich sofort die Frage, ob eine Tankstellenüberdachung aus Holz brandschutztechnisch überhaupt zulässig ist. Wie alle Beteiligten jedoch erstaunt zur Kenntnis nahmen, stellte der zur Klärung hinzugezogene Gutachter keine erhöhten Anforderungen an den Brandschutz der Überdachungen. Damit galt für sie Feuerwiderstandsklasse F0 (das Bauteil erfüllt im Brandfall weniger als 30 Minuten seine Funktion). Außer dem Shopgebäude, das in F30 auszuführen war, hatten lediglich noch die Stahlstützen der Konstruktion die Feuerwiderstandsklasse F30 zu erfüllen und mussten entsprechend bekleidet werden. Auch Architekt Stefan Hiendl, der das Projekt betreut hat, war überrascht über die geringen Anforderungen. Doch Holz erfüllt schon von „Haus aus“ F30, so dass die Überdachungen brandschutztechnisch automatisch überdimensioniert sind.

Autoren: Susanne Jacob-Freitag und Nina Greve

Den ausführlichen Artikel lesen Sie in BAUEN MIT HOLZ 2.2017.  

zuletzt editiert am 04. August 2021