Mit der Eröffnung des neuen Fenix-Museums erhielt Rotterdam nicht nur ein bedeutendes Ausstellungshaus, sondern auch ein neues architektonisches Wahrzeichen. Im Zentrum des Entwurfs des internationalen Architekturbüros MAD Architects steht eine 24 Meter hohe, selbsttragende Doppelhelix-Treppe – eine Skulptur aus Bewegung, Licht und Material. Während die äußere Hülle in poliertem Edelstahl erscheint, offenbart das Innere ein durchgängiges Treppen- und Geländersystem aus Kebony-Holz.
Die Treppe, intern als „Tornado“ bezeichnet, ist sowohl funktionales Erschließungselement als auch gestalterisches Leitmotiv. 336 Stufen führen auf eine Aussichtsplattform über der Maas. Außen reflektieren 297 individuell polierte Edelstahlpaneele Himmel und Stadt, innen erzeugen 12.500 verbaute Kebony Clear-Dielen eine warme, taktile Wirkung. Jedes verbaute Brett ist per QR-Code dokumentiert und zurückverfolgbar.

„Zwei spiralförmig verbundene Strukturen tragen sich selbst und schaffen einen räumlichen Erfahrungsraum mit großer emotionaler Wirkung“, so Ma Yansong, Gründer von MAD Architects.

Das 16.000 m² große Museum ist in einem ehemaligen Hafenspeicher aus dem Jahr 1923 untergebracht. Die Transformation verbindet industrielle Substanz mit zeitgenössischem Design. Die offizielle Eröffnung erfolgte am 16. Mai 2025 durch Königin Máxima der Niederlande.

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Nachhaltigkeit als Entwurfsprinzip: Kebony im Fokus
Kebony ist ein in Norwegen entwickeltes, dauerhaft modifiziertes Holz, das auf einem patentierten, biobasierten Verfahren basiert. Dabei wird Weichholz mit einem auf Pflanzen basierenden Alkohol behandelt, um es dauerhaft zu härten und formstabil zu machen. Kebony gilt als nachhaltige Alternative zu Tropenholz und entwickelt im Laufe der Jahre eine silbergraue Patina.
